Freitag, 10. Juni 05
fragen ü. fragen
„Gorbatschow bat mich um einen Lagebericht (so würde ich auch gern mal eine story beginnen) ich sollte beschreiben, wie es zwei Jahrzehnte nach dem Anfang vom Ende des Kommunismus um Europa und die Welt steht.
Meiner Meinung nach verhält es sich so: Seit dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende der UdSSR macht niemand mehr dem Kapitalismus das globale Spielfeld streitig – er kann der Welt seinen Willen aufzwingen. Doch vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, dass sich auch das kapitalistische Lager an so eine interne, selbstkritische Bestandsaufnahme macht und sich fragt, wie es die Welt seit 1989 geprägt hat. Denn die Wirklichkeit sieht düster aus.
Während Unternehmensprofite überall auf der Welt in die Höhe schießen, geht es momentan 89 Ländern wirtschaftlich schlechter als Anfang der neunziger Jahre. Der Kapitalismus hatte versprochen, die Globalisierung würde die Kluft zwischen Reich und Arm verringern. Stattdessen ist sie nur noch größer geworden. Die 356 wohlhabendsten Familien der Welt erfreuen sich zusammen eines Reichtums, der mittlerweile das Jahreseinkommen von 40 Prozent der gesamten Menschheit übertrifft. Die drei allerreichsten Familien, Bill Gates, Warren Buffet und die Waltons von der Wal-Mart-Supermarktkette, verfügen zusammen über mehr Vermögen, als dem Jahreseinkommen der 940 Millionen ärmsten Menschen auf der Erde entspricht.
Kapitalistische Vordenker versprachen, die Unvernetzten zu vernetzen, die Armen der Welt ins globale High-Tech-Dorf aufzunehmen. Das Versprechen ist nicht eingelöst worden. Zwei Drittel der Menschheit haben noch immer nicht auch nur ein einziges Telefongespräch geführt, und ein Drittel der Menschheit hat keinen Zugang zu Elektrizität, lebt von der globalen Wirtschaft isoliert.“

j.rifkin in der zeit

Wohin zeigt ihr alle? Oder zeigt ihr nur auf andere? Hat überhaupt irgendjemand ein Konzept oder glauben immernoch alle an die „unsichtbare regulierende Hand“? Gibt es Wahrheiten? Dieser ganze verschwörungstheoretische Ansatz hat zwar mein Bewusstsein geschärft, aber aufgedeckt hat sich gar nichts. Die Kirche hat das Matriarchat beseitigt? Wenige Auserlesene regieren die Welt? Der Vatikan weiß dies und das? Ufologie gegen Potiosektion? Kommunismus ist der Feind? Wir waren nie auf dem Mond? Weiße Jeans sind wieder Okeh? Es geht um Religion? Hauptsache, die Türken fallen nicht ein? Wir sind so was von überlegen? Nicht weil wir überlegen, sondern uns Genmerkmale prägen? Intelligenz lässt sich in Zahlen ausdrücken?

Wie würden wir jetzt dastehen, wäre Stoiber mit Bush in den Krieg gezogen? Welche Legitimation haben Völkerrecht oder NATO seit Guantanamo Bay? Wofür wird das ganze Geld verschwendet? Wären wir besser dran, wenn jeder selber schaut, wo er bleibt? Muss man dankbar sein für amerikanische Außenpolitik oder kann man sie je verzeihen? Noch vor kurzem dachte ich, optimal wäre, in einem großen Knall mit der gesamten Menschheit unterzugehen. Dann hätte ich nichts verpasst.

Völliger Kwatsch. Wenn wir mit der Prämisse nicht an Ufos glauben, dass es recht unwahrscheinlich ist, sich schneller als Licht zu bewegen, dann wird es wohl auch nichts mit einer sinnvollen Flucht vom Planeten Erde. Wenn die Menschheit einen Sinn hat, der sich aus unserem heutigen Lebens- und Wissensstandart ergeben muss, dann kann dieser nur der längstmögliche Fortbestand des Menschen auf diesem Planeten mit den dafür notwendigen Ressourcen sein. Dieser ist natürlich nicht allein von uns abhängig, aber es lässt sich wohl kaum noch verleugnen, dass alles heftigst den Bach runter geht.

Warum ist das 3literAuto nicht das schönste von allen? Warum haben LKW eine so stomlinienunförmige Bauart? Warum ist es so verdammt kalt im Juni?



schafskälte.

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