Dienstag, 24. Januar 06
hart
als israelkritiker wird man schnell zum antisemiten abgestempelt. doch weder israelkritik noch eine warnung vor dem antisemitismus lassen sich der jeweiligen partei verübeln. 2,1 milliarden christen bekennen sich zu einem buch, das den (nicht mit israelkritik zu verwechselnden) antisemitismus erst geschaffen hat und judas als käuflichen verräter propagiert. die bibel gefälscht. brunnenvergifter. verschwörer.
jahrhundertealte ressentiments, zeugnisse armseeliger oberflächlichkeit, die sich bereits in einem alter prägen, wo der witzelsüchtige vorpupertäre noch keine ahnung von garnichts hat. doch sie halten sich. so lächerlich und diskriminierend, offenkundig faschistoid sie sein mögen.
wer das glück hatte, unter humanistischem banner aufgeklärt und freigeistig heranzuwachsen, weiss noch lange nicht seine gedanken zu beherrschen. doch sind zumindest die grundlagen geschaffen, sich vor allzu plumper demagogie zu schützen.
heute ist in der telepolis ein artikel erschienen, der in den falschen augen schlüsse untermauert, die besagte ressentiments nähren werden. ich habe nicht schlecht gestaunt beim lesen, dass ein deutsches magazin überhaupt einen solchen artikel veröffentlicht. entscheident ist dabei, wer ihn geschrieben hat.



uri averni war in drei Amtsperioden knesset-abgeordneter und in jungen jahren mitglied der rechts-zionistischen untergrundorganisation irgun. heute ist er friedensaktiver journalist und gründungsmitglied von gush shalom, dem israelischen friedensblock. was er da schreibt, war mir beim lesen unangenehm. besonders weil ich mich bestätigt gefühlt habe. nichts desto trotz möchte ich den artikel empfehlen, weil ich denke, er weiss wovon er spricht.

ich schreibe das nur, weil ich weiss, dass es keiner liest ausser dem blitz

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