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Dienstag, 24. Januar 06
andersanders, 15:43h
je größer das virtuelle cd:regal, desto mehr alben finden sich darin, die man im grunde genommen nie hört. das mag bei einigen daran liegen, dass man sie einfach nicht löschen will, obgleich man sich ihrer minderwertigkeit im klaren ist.
bei anderen hingegen ist man überzeugt, dass es sich dabei um meisterwerke handelt, führt sie sich jedoch trotzdem selten zu gemüte. im falle von alice coltrane mag es daran liegen, dass es sich bei ihrer musik um eine spielart des jazz handelt, die auch dem geschulten hörer regelmäßig kopfzerbrechen, wenn nicht ohrensausen beschert, zumindest dann, wenn man sich nicht aufs musikhören allein beschränkt.
denkarbeit wird sogut wie unmöglich, jedem ernsthaften gespräch nimmt sie die grundlage. und wenngleich es stücke gibt, die durch ihre einfachheit glänzen, sind die meisten von einer komplexität, wie sie selbst im freejazz schwer zu finden ist. in einem moment beeindruckt sie durch schier grenzenlose harmonie, im nächsten schickt sie dich auf eine bittere reise bergab in die tiefen dessen, was du nie über musik wissen wolltest.
was soll dieser lärm? das ist doch keine musik!
oh doch das ist es. sie ist wie eine strasse zur erkenntnis. eine befreiung. nicht vergleichbar mit dem erlebnis, rennend und schreiend system of a down zu hören, oder die callas mit 250 auf der autobahn, aber es zeugt von einer vision. jede note ist gewollt. alles andere als stumpfsinn. ambivalent, genial, anstrengend, würdevoll, treibend, ziellos und dann wieder nervig. vielleicht ein andermal.
bei anderen hingegen ist man überzeugt, dass es sich dabei um meisterwerke handelt, führt sie sich jedoch trotzdem selten zu gemüte. im falle von alice coltrane mag es daran liegen, dass es sich bei ihrer musik um eine spielart des jazz handelt, die auch dem geschulten hörer regelmäßig kopfzerbrechen, wenn nicht ohrensausen beschert, zumindest dann, wenn man sich nicht aufs musikhören allein beschränkt.
denkarbeit wird sogut wie unmöglich, jedem ernsthaften gespräch nimmt sie die grundlage. und wenngleich es stücke gibt, die durch ihre einfachheit glänzen, sind die meisten von einer komplexität, wie sie selbst im freejazz schwer zu finden ist. in einem moment beeindruckt sie durch schier grenzenlose harmonie, im nächsten schickt sie dich auf eine bittere reise bergab in die tiefen dessen, was du nie über musik wissen wolltest.
was soll dieser lärm? das ist doch keine musik!
oh doch das ist es. sie ist wie eine strasse zur erkenntnis. eine befreiung. nicht vergleichbar mit dem erlebnis, rennend und schreiend system of a down zu hören, oder die callas mit 250 auf der autobahn, aber es zeugt von einer vision. jede note ist gewollt. alles andere als stumpfsinn. ambivalent, genial, anstrengend, würdevoll, treibend, ziellos und dann wieder nervig. vielleicht ein andermal.
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hart
andersanders, 15:26h
als israelkritiker wird man schnell zum antisemiten abgestempelt. doch weder israelkritik noch eine warnung vor dem antisemitismus lassen sich der jeweiligen partei verübeln. 2,1 milliarden christen bekennen sich zu einem buch, das den (nicht mit israelkritik zu verwechselnden) antisemitismus erst geschaffen hat und judas als käuflichen verräter propagiert. die bibel gefälscht. brunnenvergifter. verschwörer.
jahrhundertealte ressentiments, zeugnisse armseeliger oberflächlichkeit, die sich bereits in einem alter prägen, wo der witzelsüchtige vorpupertäre noch keine ahnung von garnichts hat. doch sie halten sich. so lächerlich und diskriminierend, offenkundig faschistoid sie sein mögen.
wer das glück hatte, unter humanistischem banner aufgeklärt und freigeistig heranzuwachsen, weiss noch lange nicht seine gedanken zu beherrschen. doch sind zumindest die grundlagen geschaffen, sich vor allzu plumper demagogie zu schützen.
heute ist in der telepolis ein artikel erschienen, der in den falschen augen schlüsse untermauert, die besagte ressentiments nähren werden. ich habe nicht schlecht gestaunt beim lesen, dass ein deutsches magazin überhaupt einen solchen artikel veröffentlicht. entscheident ist dabei, wer ihn geschrieben hat.
uri averni war in drei Amtsperioden knesset-abgeordneter und in jungen jahren mitglied der rechts-zionistischen untergrundorganisation irgun. heute ist er friedensaktiver journalist und gründungsmitglied von gush shalom, dem israelischen friedensblock. was er da schreibt, war mir beim lesen unangenehm. besonders weil ich mich bestätigt gefühlt habe. nichts desto trotz möchte ich den artikel empfehlen, weil ich denke, er weiss wovon er spricht.
ich schreibe das nur, weil ich weiss, dass es keiner liest ausser dem blitz
jahrhundertealte ressentiments, zeugnisse armseeliger oberflächlichkeit, die sich bereits in einem alter prägen, wo der witzelsüchtige vorpupertäre noch keine ahnung von garnichts hat. doch sie halten sich. so lächerlich und diskriminierend, offenkundig faschistoid sie sein mögen.
wer das glück hatte, unter humanistischem banner aufgeklärt und freigeistig heranzuwachsen, weiss noch lange nicht seine gedanken zu beherrschen. doch sind zumindest die grundlagen geschaffen, sich vor allzu plumper demagogie zu schützen.
heute ist in der telepolis ein artikel erschienen, der in den falschen augen schlüsse untermauert, die besagte ressentiments nähren werden. ich habe nicht schlecht gestaunt beim lesen, dass ein deutsches magazin überhaupt einen solchen artikel veröffentlicht. entscheident ist dabei, wer ihn geschrieben hat.
uri averni war in drei Amtsperioden knesset-abgeordneter und in jungen jahren mitglied der rechts-zionistischen untergrundorganisation irgun. heute ist er friedensaktiver journalist und gründungsmitglied von gush shalom, dem israelischen friedensblock. was er da schreibt, war mir beim lesen unangenehm. besonders weil ich mich bestätigt gefühlt habe. nichts desto trotz möchte ich den artikel empfehlen, weil ich denke, er weiss wovon er spricht.
ich schreibe das nur, weil ich weiss, dass es keiner liest ausser dem blitz
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