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Montag, 18. Juli 05
auf dem rücken
andersanders, 14:55h
Die faz schreibt heute, dass das Land Zypern erst in EU- Beitrittsverhandlungen mit der Türkei treten wird, wenn diese ihre Unterschrift unter eine Zollunion setzt, die Zypern auch von türkischer Seite indirekt anerkennt. Bei einem Blick in Nasa WorldWind wir deutlich: Zypern ist ganz offensichtlich näher an der Türkei, am Libanon, an Syrien oder Israel dran als an Griechenland. Aber spielt das eine Rolle? Und warum wird Zypern auf der Karte unter britischer Flagge gehandelt? Zypern gehörte auch mal den Templern, haben die Insel einfach gekauft. Dann kamen die Briten, und wie auf jedem verdammten Fleckchen Erde, auf den sie ihre kolonialistischen RangerHacken gesetzt haben, blieben nur Chaos, Zwietracht und Zerstörung zurück. Indien verwüstet, Australien niedergebrannt, Palästina sich selbst überlassen, Afrika, Nepal, der Jemen, Singapur, egal wo, immer ging es den Menschen schlechter nachdem die Briten eingelaufen waren.
Und jetzt ist es ein solches Politikum, wer hier was anerkennt. Stellt sich also für mich die Frage: erliegen die Zyprioten beiderseits weiter dem blinden Populismus der Uneinheit, oder raffen Sie sich dazu auf, tatsächlich eigenständig zu werden? Dass der Mensch sich den Erdball nicht gerecht teilen kann, man angesichts seines beschränkten Blickfeldes ja noch nachvollziehbar sein. Aber dass Volkes Wille immer noch von Eliten artikuliert und auf dem ganzen Erdball unterdrückt wird, kotzt schon ganz schön an.
Und jetzt ist es ein solches Politikum, wer hier was anerkennt. Stellt sich also für mich die Frage: erliegen die Zyprioten beiderseits weiter dem blinden Populismus der Uneinheit, oder raffen Sie sich dazu auf, tatsächlich eigenständig zu werden? Dass der Mensch sich den Erdball nicht gerecht teilen kann, man angesichts seines beschränkten Blickfeldes ja noch nachvollziehbar sein. Aber dass Volkes Wille immer noch von Eliten artikuliert und auf dem ganzen Erdball unterdrückt wird, kotzt schon ganz schön an.
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Sonntag, 10. Juli 05
Ja, auch am Sonntag
andersanders, 20:31h
Da der Lernplan keine Wochentage kennt, kann heute auch keine Milde walten. Weil die Zeit zu knapp ist, alle als studienrelevant eingestuften Autthoren zu behandeln, haben wir uns auf die fünf Markantesten festgelegt. Von der griechischen Philosophie bis zu unserem heutigen Kandidaten ist es ein großer Sprung, um genau zu sein einer von 1900 Jahren. Aristoteles starb 322 v. Chr., unser heutiger Gegenstand ist
Thomas Hobbes (1588 – 1679)
War mit Descartes, Mersenne und Galilei befreundet, erteilte Mathematikunterricht. Sein großes Vorbild war Galilei, er lehnte die Spekulation ab und definierte Philosophie nüchtern als Erkenntnis der Wirkungen aus den Ursachen und der Ursachen aus den beobachteten Wirkungen. Der Zweck der Philosophie war für ihn, die Wirkungen vorherzusehen und für das menschliche Leben nutzbar zu machen.
Hobbes ist angenehm im Orginaltext, er führt den Leser, mathematisch, aufzählend, dekliniert seine Argumente durch.
O-Text:
„wenn die Menschen einander von Natur, d.h. bloß weil sie Menschen sind, liebten, wäre es unerklärlich, weshalb nicht jeder einen jeden in gleichem Maße liebte, da sie ja alle in gleichem Maße Menschen sind; (…) der Mensch such also von natur keine Gesellschaft um der Gesellschaft willen, sondern um von ihr Ehre und Vorteil zu erlangen. Dies begehrt er zuerst, das andere nur an zweiter Stelle.“
"Den Willen zu schaden haben im Naturzustand alle Menschen. Bei diesem entsteht er aus eitler Ehrsucht und Überschätzung seiner Kraft; bei jenem aus der Notwendigkeit, seinen Besitz und seine Freiheit gegen den anderen zu verteidigen."
"Am häufigsten wollen die Menschen einander verletzen, weil viele denselben Gegenstand zugleich begehren, der sehr oft weder gemeinsam genossen noch geteilt werden kann. Deshalb muss der Stärkste ihn haben; und wer der Stärkste ist, das muss mit dem Schwerte entschieden werden.“
Da der Mensch von Natur aus böse ist, kann der Staatsvertrag kein Gesellschaftsvertrag, sondern muss ein Herrschafts- und Unterwerfungsvertrag sein. Der Staatswille muss allmächtig sein und über dem Gesetz stehen.
Religion und Aberglaube (auch Ketzerei) unterscheiden sich nur darin, dass die erstere vom Staat anerkannter ist und letzterer nicht anerkannter Glaube ist.
Es gibt also nur die Wahl zwischen zwei Übeln: dem anarchischen Urzustand und völliger Unterwerfung unter eine staatliche Ordnung.
Ordnungswert im Zeichen des Friedens relativiert alle anderen Werte.
Jah.
Unsortiert.
Wird schonnoch.
Thomas Hobbes (1588 – 1679)
War mit Descartes, Mersenne und Galilei befreundet, erteilte Mathematikunterricht. Sein großes Vorbild war Galilei, er lehnte die Spekulation ab und definierte Philosophie nüchtern als Erkenntnis der Wirkungen aus den Ursachen und der Ursachen aus den beobachteten Wirkungen. Der Zweck der Philosophie war für ihn, die Wirkungen vorherzusehen und für das menschliche Leben nutzbar zu machen.
Hobbes ist angenehm im Orginaltext, er führt den Leser, mathematisch, aufzählend, dekliniert seine Argumente durch.
O-Text:
„wenn die Menschen einander von Natur, d.h. bloß weil sie Menschen sind, liebten, wäre es unerklärlich, weshalb nicht jeder einen jeden in gleichem Maße liebte, da sie ja alle in gleichem Maße Menschen sind; (…) der Mensch such also von natur keine Gesellschaft um der Gesellschaft willen, sondern um von ihr Ehre und Vorteil zu erlangen. Dies begehrt er zuerst, das andere nur an zweiter Stelle.“
"Den Willen zu schaden haben im Naturzustand alle Menschen. Bei diesem entsteht er aus eitler Ehrsucht und Überschätzung seiner Kraft; bei jenem aus der Notwendigkeit, seinen Besitz und seine Freiheit gegen den anderen zu verteidigen."
"Am häufigsten wollen die Menschen einander verletzen, weil viele denselben Gegenstand zugleich begehren, der sehr oft weder gemeinsam genossen noch geteilt werden kann. Deshalb muss der Stärkste ihn haben; und wer der Stärkste ist, das muss mit dem Schwerte entschieden werden.“
Da der Mensch von Natur aus böse ist, kann der Staatsvertrag kein Gesellschaftsvertrag, sondern muss ein Herrschafts- und Unterwerfungsvertrag sein. Der Staatswille muss allmächtig sein und über dem Gesetz stehen.
Religion und Aberglaube (auch Ketzerei) unterscheiden sich nur darin, dass die erstere vom Staat anerkannter ist und letzterer nicht anerkannter Glaube ist.
Es gibt also nur die Wahl zwischen zwei Übeln: dem anarchischen Urzustand und völliger Unterwerfung unter eine staatliche Ordnung.
Ordnungswert im Zeichen des Friedens relativiert alle anderen Werte.
Jah.
Unsortiert.
Wird schonnoch.
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aus einer anderen ecke
andersanders, 20:17h
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Samstag, 9. Juli 05
Aries Tottle
andersanders, 18:33h
gestern ganz toll produktiv gewesen, was platon angeht. den (das?) essay natürlich handschriftlich verfasst um realistische prüfungsbedingungen nachzuahmen. war zu müde um ihn (es?) noch abzutippen, kommt vielleicht irgendwann.
wie gestern bereits angekündigt, geht es heute mit aristoteles weiter, dem weitaus verkomplizierteren schüler von platon (die abbildung zeigt platon und aristoteles, wie damals so üblich im gehen philosophierend).
seine main topics, was mein studium betrifft, sind
- der mensch als zoon politikon
- die verbindung von ethik und moral (nikomachische ethik)
- Konzept der "Praktischen Wissenschaft"
- Tugendlehre
- Theorie der menschlichen Praxis
""Wie der Mensch in seiner Vollendung das edelste aller Geschöpfe ist, so ist er, losgerissen von Gesetz und Recht, das schlimmste von allen."
zur Tugend: Wer sich bei großem Anlass zur Freude oder Lust – etwa, wenn ein Krieg gewonnen wurde oder ein Fest zu feiern war – nur mäßig erregt, gilt als ebenso wenig Tugendhaft, wie der, der bei der kleinsten Gelegenheit vor Erregung vergeht
wie gestern bereits angekündigt, geht es heute mit aristoteles weiter, dem weitaus verkomplizierteren schüler von platon (die abbildung zeigt platon und aristoteles, wie damals so üblich im gehen philosophierend).
seine main topics, was mein studium betrifft, sind
- der mensch als zoon politikon
- die verbindung von ethik und moral (nikomachische ethik)
- Konzept der "Praktischen Wissenschaft"
- Tugendlehre
- Theorie der menschlichen Praxis
""Wie der Mensch in seiner Vollendung das edelste aller Geschöpfe ist, so ist er, losgerissen von Gesetz und Recht, das schlimmste von allen."
zur Tugend: Wer sich bei großem Anlass zur Freude oder Lust – etwa, wenn ein Krieg gewonnen wurde oder ein Fest zu feiern war – nur mäßig erregt, gilt als ebenso wenig Tugendhaft, wie der, der bei der kleinsten Gelegenheit vor Erregung vergeht
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